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Marktkommentar | Jänner 2025

Konjunktur    

USA: Im Dezember wurden gegenläufige Frühindikatoren gemeldet: Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe fiel auf 49,4 (zuvor 49,7; erwartet 49,8), während der PMI für den Dienstleistungssektor auf 56,8 zulegte (zuvor 56,1; erwartet 55,7). Der PMI Composite erhöhte sich auf 55,4 (zuvor 54,9). Der US-Arbeitsmarkt zeigt sich weiterhin robust: Die Anzahl der neuen Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft legte überraschend auf 227.000 zu (zuvor 36.000; erwartet 200.000), die Arbeitslosenquote verharrte bei 4,2% (zuvor 4,1%; erwartet 4,2%). Das Verbrauchervertrauen fiel hingegen von 112,8 auf 104,7 und blieb damit hinter den Erwartungen von 113,3 zurück. Die OECD rechnet in ihrem kürzlich veröffentlichten Ausblick mit einem höheren Wirtschaftswachstum in den USA von 2,4% für 2025 (zuvor 1,6%).

Eurozone: Während der PMI der Industrie im Dezember auf 45,1 fiel (zuvor 45,2; erwartet 45,2), erhöhte sich der PMI für den Dienstleistungssektor auf 51,6 (zuvor 49,5; erwartet 51,4). Der PMI-Composite legte auf 49,6 zu (zuvor 48,3; erwartet 49,5). Die OECD prognostiziert aktuell ein Wirtschaftswachstum von 1,3% für die Eurozone im Jahr 2025 (zuvor 1,3%). Für Deutschland rechnet die OECD mit einem niedrigeren Wachstum von 0,7% (zuvor 1,1%). Um den wirtschaftlichen Abwärtstrend zu stoppen und nicht weiter ins Hintertreffen zu geraten, steht die am 23. Februar neu zu wählende deutsche Bundesregierung vor der dringenden Aufgabe, Reformen durchzuführen und Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.

Großbritannien: Die Frühindikatoren fielen im Dezember schwächer aus. Der PMI der Industrie lag bei 47,0 (zuvor 47,3; erwartet 47,3), der PMI des Dienstleistungssektors bei 51,1 (zuvor 51,4; erwartet 51,4) und der PMI-Composite bei 50,4 (zuvor 50,5; erwartet 50,5). Die OECD erwartet ein höheres Wirtschaftswachstum in Großbritannien von 1,7% für 2025 (zuvor 1,2%).

Japan: Im Dezember wurden gegenläufige Vorlaufindikatoren gemeldet. Der PMI der Industrie stieg auf 49,6 (zuvor 49,5), während der PMI des Dienstleistungsbereichs auf 50,9 (zuvor 51,4) fiel. Der PMI-Composite reduzierte sich auf 50,5 (zuvor 50,8). Das von der OECD erwartete Wachstum für 2025 liegt aktuell bei 1,5% (zuvor 1,4%).

China: Die Frühindikatoren befanden sich auch im Dezember weiterhin in der Expansion. Während der PMI der Industrie auf 50,5 fiel (zuvor 51,5; erwartet 51,7), stieg der PMI des Dienstleistungssektors auf 52,2 (zuvor 51,5) und der PMI-Composite auf 52,2 (zuvor 50,8). Die chinesische Regierung hat angekündigt, das angestrebte Haushaltsdefizit für das Jahr 2025 anzuheben, um den fiskalpolitischen Handlungsspielraum zu erweitern. In ihrem aktuellen Ausblick prognostiziert die OECD ein höheres Wirtschaftswachstum für China von 4,7% in 2025, nachdem zuvor 4,5% erwartet wurden.

Inflation

In den USA stieg die Gesamtinflation im November auf 2,7%, nach 2,6% im Vormonat, während die Kerninflation bei 3,3% verblieb (vorher 3,3%, erwartet 3,3%). In der Eurozone erhöhte sich die Gesamtinflation im Dezember auf 2,4% (zuvor 2,2%, erwartet 2,4%), die Kerninflation verharrte bei 2,7% (zuvor 2,7%, erwartet 2,7%). In Großbritannien stieg die Gesamtinflation auf 2,6% (zuvor 2,3%, erwartet 2,6%), auch die Kerninflation erhöhte sich auf 3,5% (zuvor 3,3%, erwartet 3,6%). In Japan stieg die Gesamtinflation auf 2,9% (zuvor 2,3%), die Kerninflation beschleunigte sich auf 2,7% (zuvor 2,3%, erwartet 2,6%). In China sank die Gesamtinflation auf 0,2% (zuvor 0,3%, erwartet 0,5%), die Kerninflation stieg auf 0,3% (zuvor 0,2%).

       

Geldpolitik

Am 18. Dezember senkte die US-Notenbank (FED) ihren Leitzins bereits zum dritten Mal in 2024. Nach der Reduktion um 0,25% liegt das Zielband nun bei 4,25% - 4,50%. Für das Gesamtjahr 2025 wird von Marktteilnehmern derzeit nur eine einzige weitere Zinssenkung der FED um 0,25% auf 4,00% -4,25% erwartet. Die Europäische Zentralbank (EZB) senkte am 12. Dezember ebenfalls ihren Hauptrefinanzierungszinssatzes um 0,25% auf 3,15%. Die Bank of England (BoE) hielt hingegen ihren Leitzins im Dezember bei 4,75% konstant.

 

Fiskalpolitik

Der designierte US-Präsident Donald Trump kündigte an, dass Investoren, die mindestens 1 Milliarde US-Dollar in den USA investieren, „vollständig beschleunigte Genehmigungen und Zulassungen“ erhalten sollen. Diese Aussage unterstreicht seine Pläne, Bundesbehörden zu deregulieren und während seiner zweiten Amtszeit ausländische Direktinvestitionen zu fördern.

       

Regulierung

Der Unionskanzlerkandidat Merz sprach sich dafür aus, Trump einen neuen Vorschlag für ein Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA zu unterbreiten. Die Verhandlungen über ein solches Handels- und Investitionsabkommen waren zu Beginn von Trumps erster Amtszeit gestoppt worden.

Asset Allocation

Asset Allocation im Jänner 2025
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