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USA: Im September zeigten die Frühindikatoren leicht schwächere Signale. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe fiel auf 52,0 Punkte (zuvor: 53,0; erwartet: 52,0), während der Dienstleistungs-PMI leicht auf 53,9 Punkte nachgab (zuvor: 54,5; erwartet: 54,0). Auch der Composite-PMI wurde mit 53,6 Punkten (zuvor: 54,6; erwartet: 53,6) niedriger als im Vormonat gemeldet. Das Verbrauchervertrauen entwickelte sich ebenfalls rückläufig und sank auf 97,4 Punkte (zuvor: 98,7). Schwächer präsentierte sich zudem der Arbeitsmarkt: Die Arbeitslosenquote stieg auf 4,3% (zuvor: 4,2%; erwartet: 4,2%), auch die Zahl neu geschaffener Stellen fiel mit 22.000 deutlich geringer aus, als erwartet und lag erheblich unter dem Vormonatswert von 79.000 (erwartet: 75.000). Trotz dieser rückläufigen Entwicklungen signalisieren andere Konjunkturindikatoren weiterhin Stärke. Die positive Berichtssaison sowie das nach oben korrigierte Wirtschaftswachstum in Q2 von 3,8% (Q1: -0,5%; erwartet: 3,1%) unterstreichen die Robustheit der US-Konjunktur. Zudem hob auch die OECD im September ihre Wachstumsprognose für 2025 von 1,6% auf 1,8% an, während die Erwartung für 2026 mit 1,5% unverändert zur letzten Prognose vom Juni blieb.
Eurozone: Im September fiel der Industrie-PMI auf 49,8 Punkte (zuvor 50,7; erwartet: 50,7) und unterschritt damit erneut die Expansionsschwelle von 50 Punkten. Der Dienstleistungs-PMI stieg hingegen auf 51,4 Punkte (zuvor 50,5; erwartet: 50,5), während der Composite-PMI leicht auf 51,2 Punkte zulegte (zuvor 51,0; erwartet: 51,1). Die OECD hob ihre Wachstumsprognose für 2025 von 1,0% auf 1,2% an, senkte jedoch die Erwartung für 2026 von 1,2% auf 1,0%.
Großbritannien: Die Frühindikatoren zeigten im September ein schwächeres Bild: Der Industrie-PMI sank auf 46,2 Punkte (zuvor 47,0; erwartet: 47,1), während der Dienstleistungs-PMI deutlich auf 51,9 Punkte zurückging (zuvor 54,2; erwartet: 53,5). Auch der Composite-PMI fiel auf 51,0 Punkte (zuvor 53,5; erwartet: 53,0). In ihrer aktuellen Prognose erwartet die OECD ein Wirtschaftswachstum von 1,2% für 2025 (zuvor 1,3%) und 1,0% für 2026 (unverändert).
Japan: Die Einkaufsmanagerindizes in Japan entwickelten sich im September rückläufig. Der Industrie-PMI fiel auf 48,4 Punkte (zuvor: 49,7; erwartet: 50,2), der Dienstleistungs-PMI sank leicht auf 53,0 Punkte (zuvor: 53,1) und der Composite-PMI ging auf 51,1 Punkte zurück (zuvor: 52,0). Trotz der schwächeren Vorlaufindikatoren erhöhte die OECD ihre Wachstumsprognose für 2025 von 0,7% auf 1,1% und passte ihre Erwartung für 2026 von 0,4% auf 0,5% an.
China: Die Frühindikatoren zeigten im Vergleich zum Vormonat fester: Der Industrie-PMI stieg auf 51,2 Punkte (zuvor 50,5; erwartet: 50,3), der Dienstleistungs-PMI verharrte mit 52,9 Punkte auf Vormonatsniveau (zuvor 53,0; erwartet: 52,3), während der Composite-PMI auf 52,5 Punkte zulegte (zuvor 51,9). In ihrer aktuellen Prognose erwartet die OECD ein Wirtschaftswachstum von 4,9% für 2025 (zuvor 4,7%) und 4,4% für 2026 (zuvor 4,3%).
In den USA stieg die Gesamtinflation auf 2,9% (zuvor 2,7%, erwartet 2,7%). Die Kerninflation verharrte hingegen auf 3,1% (zuvor 3,1%, erwartet 3,1%). In der Eurozone erhöhte sich die Gesamtinflation im September geringfügig auf 2,2% (zuvor 2,0%, erwartet 2,2%), die Kerninflation blieb mit 2,3% konstant (zuvor 2,3%, erwartet 2,3%). Japan verzeichnete hingegen eine rückläufige Inflation: Sowohl die Gesamtinflation (zuvor 3,3%), als auch die Kerninflation (zuvor 3,3%) fielen auf 2,7%. In China lag die Gesamtinflation bei -0,4% (zuvor 0,0%, erwartet -0,2%), die Kerninflation stieg hingegen auf 0,9% (zuvor 0,8%).
Am 17. September senkte die FED erstmals seit Dezember 2024 auf Grund von schwächeren Arbeitsmarktdaten für den Monat August ihren Leitzins um 0,25% auf 4,00-4,25%. Für 2025 rechnet die US-Notenbank mit einem Wirtschaftswachstum von 1,6%, eine Aufwärtskorrektur gegenüber ihrer Juni-Prognose von 1,4%, während die Inflationsrate weiterhin auf Jahressicht bei 3,0% erwartet wird. Marktteilnehmer prognostizieren bis Jahresende zwei weitere Senkungen um je 0,25%. Im Gegensatz dazu ließen die Bank of England, die Europäische Zentralbank und die Schweizer Nationalbank ihren Leitzins im September unverändert.
Die EU-Kommission hat den langfristigen Haushaltsplänen der deutschen Bundesregierung zugestimmt. Die bis 2031 angelegten Pläne entsprechen den europäischen Haushaltsvorgaben und enthalten eine Sonderregelung für Verteidigungsausgaben. Dadurch kann Deutschland über das sogenannte „Sondervermögen“ zusätzliche Investitionen in Verteidigung, Infrastruktur und Klimaschutz tätigen, ohne ein Defizitverfahren befürchten zu müssen.
Erstmals seit mehr als sechs Jahren befinden sich die USA wieder in einem „Shutdown“: Da sich der US-Senat bis zum 1. Oktober nicht auf einen Übergangshaushalt einigen konnte, wurden rund 750.000 Bundesbeamte außer Dienst gestellt. Dies führt zu Einschränkungen in der öffentlichen Verwaltung.